ADAC informiert, weshalb sich niedrige Ölpreise nicht in gleichem Maße an deutschen Tankstellen niederschlagen


Die Spritpreise fallen weiter. Am 19. Januar 2016 lag der Preis für einen Liter Super E10 bei 1,215 Euro, der Liter Diesel kostet 0,972 Euro.
Der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) liegt bei rund 29 Dollar und ist damit so niedrig wie seit 2003 nicht mehr. Der Grund für den stetigen Preisverfall ist ein Überangebot auf dem Weltmarkt, das durch den Wegfall der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran noch größer wird. Die Aufhebung führt dazu, dass der Iran nun Öl und Gas in die Europäische Union exportieren darf.
Dieser Effekt schlägt sich jedoch nicht in gleichem Maße an den deutschen Tankstellen nieder. Grund sind die hohen steuerlichen Abgaben. Je niedriger die Spritpreise werden, desto höher wird der prozentuale Anteil an Steuern. Dies liegt vor allem am preisunabhängigen Satz der Energiesteuer. Aufgrund dieser Fixkosten können die Kraftstoffpreise nur bis zu einem gewissen Punkt fallen.
Auf jeden Liter Benzin, egal welche Sorte, lastet eine Energiesteuer von gut 65 Cent, bei Diesel sind es 47 Cent pro Liter. Dazu kommt die Mehrwertsteuer von 19 Prozent, die nicht nur auf die eigentlichen Kraftstoffkosten entfällt, sondern auch auf die Energiesteuer.
Das bedeutet: Wenn der Liter Super E10 1,215 Euro kostet, liegt die Energiesteuer bei 65,4 Cent, die Mehrwertsteuer bei 19,4 Cent und die Kosten sowie der Gewinn der Mineralölwirtschaft bei 36,7 Cent. Der Anteil an Steuern für einen Liter Benzin beträgt somit 69,8 Prozent.
Kostet der Liter Diesel 0,972 Euro, beträgt die Energiesteuer 47 Cent, die Mehrwertsteuer 15,5 Cent und die Kosten sowie der Gewinn der Mineralölwirtschaft 34,7 Cent. Der Anteil an Steuern für einen Liter Diesel beläuft sich folglich auf 64,3 Prozent.
 

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