Let The Show Begin

Feb 23, 2016

HE DINGS – Die ARTIG Werkschau


Rund 50 Nachwuchskreative des Jugendkulturprojekts ARTIG Zentrale für Culturelle Entwicklung der Landeshauptstadt Düsseldorf und Vodafone Stiftung Deutschland zeigen ihre Arbeiten vom 26. bis 28. Februar 2016 im NRW-Forum Düsseldorf, W57 und THE BOX – der Eintritt ist frei
Geschafft. Hinter den diesjährigen ARTIG Teilnehmerinnen und Teilnehmern liegen sechs Monate Kreativarbeit: Im Team oder in Einzelarbeit – aber immer begleitet von Experten aus der Kultur- und Kreativszene – haben sie künstlerische Projekte entwickelt und umgesetzt. Nun präsentieren sie ihre Arbeiten erstmals der Öffentlichkeit unter dem Titel „THE DINGS – Die ARTIG Werkschau“. Das vielseitige Programm mit über 40 Arbeiten von rund 50 jungen Kreativen ist bei freiem Eintritt zu sehen vom 26. bis 28. Februar 2016 im NRW-Forum Düsseldorf, im Gebäudekomplex W57 und in der Galerie THE BOX.
Die professionelle und individuelle Förderung von Nachwuchstalenten sowie eine Hilfestellung bei der beruflichen Orientierung in Kunst-, Kultur- und Kreativwirtschaft sind gemeinsame Ziele der Landeshauptstadt Düsseldorf und der Vodafone Stiftung Deutschland. Aus diesem Grund haben sie das Jugendkulturprojekt ARTIG Zentrale für Culturelle Entwicklung vor zwölf Jahren – zunächst als Düsseldorf ist ARTig – ins Leben gerufen. „Wir stehen für ‚Chancengerechtigkeit durch Kreativitätsförderung'“, so Hans-Georg Lohe, Kulturdezernent der Landeshauptstadt Düsseldorf. „Denn das Besondere an der ARTIG Zentrale ist, dass all ihre Angebote kostenlos sind und die Teilnehmer keine Vorerfahrungen brauchen – es geht in dem Projekt nicht um Eliteförderung.“ Thomas Holtmanns, Geschäftsführer der Vodafone Stiftung Deutschland, ergänzt: „Wir wollen den Bildungsaufstieg von Kindern und Jugendlichen fördern. Die ARTIG Zentrale schafft einen Raum zur Orientierung und Selbstverwirklichung, in dem junge Menschen Kreativität von der Idee bis zur fertigen Ausstellung selbst miterleben können – unabhängig von Herkunft und Elternhaus.“
„Taffes Programm“
„Neben Schule oder Studium bei der ARTIG Zentrale mitzumachen, ist schon ein taffes Programm“, sagt die 24-jährige Melody Awuah. Gemeinsam mit sechs weiteren ARTIG Teilnehmern hat sie „Moving Places Collective“ gegründet. Die Band vereint verschiedene Musikstile wie Soul, World oder Drum ’n Bass und performte bereits beim Potpourri-Festival 2015 in Mönchengladbach. „Wir sind besonders stolz darauf, dass wir ein kontinuierliches Proben und Arbeiten über die gesamte Zeit beibehalten haben“, so Bandmitglied Abilaschan Baramuralay. „Während des ARTIG Projektdurchgangs 2015/16 wollten wir als Band weiter zusammenwachsen, das haben wir erreicht und werden auch gemeinsam Musik weitermachen.“ „Moving Places Collective“ tritt am 27. Februar 2016 um 20.30 Uhr im W57 Studio auf, begleitet von der Tänzerin Kaltrina Vinca.
Bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Ideen stoßen ARTIG Teilnehmer auf ungeahnte Herausforderungen. „Der künstlerische Akt an sich nimmt meistens nur einen kleinen Teil der Arbeit ein“, berichtet Petra Warrass, Fotografin und seit 2011 Mentorin der ARTIG Zentrale. Vorbereitungen und die Postproduktion seien nicht zu unterschätzen. Das kann die 17-jährige Mathilda Egels nur bestätigten. Ihre dokumentarische Fotostrecke „What happens if we die? We’re dead.“ entstand mit intensiver Begleitung von Petra Warrass. „Mein künstlerischer Impuls war meine Angst vor Krankenhäusern, die ich bildlich einfangen wollte“, so Egels. „Doch ich konnte nicht einfach in ein Krankenhaus gehen und fotografieren.“ Es gab viele Absprachen mit den Zuständigen der Öffentlichkeitsarbeit der Helios Kliniken Krefeld: Welche Tonalität wird die Arbeit haben? Welche Persönlichkeitsrechte könnten verletzt werden? „Das Krankenhaus wollte meine Arbeit aber unbedingt unterstützen und bot mir an, in den Kellerräumen zu fotografieren.“ Entstanden sind acht beklemmende, aber eindrucksvolle Arbeiten, die sie auf Fotopapier drucken ließ und nun im W57 ausstellt.
Alles beginnt mit „ARTIG“
Bestärkt blickt auch der aktuelle ARTIG Teilnehmer Miguel Jachmann in die Zukunft. Der 19-jährige Student der Medien- und Kulturwissenschaften spricht derzeitig an Schauspielschulen vor. Anlässlich der ARTIG Werkschau zeigt er am 26. Februar 2016 um 19.30 Uhr im NRW-Forum Düsseldorf eine Theaterperformance basierend auf dem Kriegsheimkehrerstück „Die Gelobte“ von Xavier Durringer. „Ich habe eine Szenenstudie gemacht. Das heißt, ich habe Textfragmente entnommen und sie neu zusammengesetzt, um so die Kernmotive der Protagonisten herauszuarbeiten“, erklärt Miguel Jachmann. „Das Ganze werde ich inmitten des Publikums selbst vortragen.“
Wie Miguel Jachmann haben viele heute erfolgreiche Kulturschaffende in Düsseldorf ihre Karriere mit der Teilnahme an dem Jugendkulturprojekt ARTIG Zentrale für Culturelle Entwicklung begonnen. Es genügt ein Blick auf das Projektkoordinatoren-Team: „Wir drei sind ehemalige ARTIG Teilnehmer“, erzählt Dennis Palmen, der als freier Autor, Komponist und Regisseur in Düsseldorf und Umgebung arbeitet. „Meine Kolleginnen Agnes Jaraczewski und Muna Zubi sind fest in der Kulturellen Bildung der Stadt Düsseldorf verankert und dort nicht mehr wegzudenken“, sagt er und ergänzt: „Neulich hörte ich in der Kulturszene: ‚Jeder aus unserer Generation, der in Düsseldorf was mit Kunst oder Kultur macht, war mal bei der ARTIG Zentrale.‘ – das ist doch der beste Beweis für unsere gute Arbeit.“ In ihren zwölf Projektjahren hat die ARTIG Zentrale für Culturelle Entwicklung über 1.400 Alumni und circa 550 künstlerische Arbeiten hervorgebracht.
Bewerbungsphase für nächste Runde startet
Die ARTIG Zentrale für Culturelle Entwicklung heißt jeden willkommen, der sich und seine kreativen Talente entdecken und entwickeln möchte. Mit der ARTIG Werkschau beginnt auch die Bewerbungsphase für den nächsten ARTIG Projektdurchgang 2016/17, der am 16. August mit dem CULTURLABOR startet. Bis zum 1. Mai können sich alle Interessierten anmelden unter  www.artig-zentrale.de.   Es muss nur eine Frage beantwortet werden: „Ich möchte beim CULTURLABOR mitmachen, weil…“.

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