„Wir brauchen mehr Menschen mit Eiern!“


Anlässlich des Internationalen Männertages am 19. November ruft der Verein „Bürger für Freiheit und Toleranz“ (BFT e.V.) Männer wie Frauen dazu auf, sich weder entlang von Geschlechtertrennlinien auseinanderdividieren noch gemeinschaftlich als therapiebedürftig bevormunden zu lassen.
Im Vergleich zu seinem weiblichen Pendant ist der Internationale Männertag noch sehr jung: Er wurde 1999 ins Leben gerufen, jedoch nicht als politischer Protesttag, sondern um Gesundheitsthemen ins Zentrum zu rücken, die vor allen Dingen Männer betreffen.
„Vielleicht wäre aber ein Männer-Protesttag gar keine schlechte Idee“, sagt Matthias Heitmann, freier Publizist und Mitglied des Vereins „Bürger für Freiheit und Toleranz“ (BFT e.V.). Tatsächlich gelten Jungs und Männer heute oft per se als Problemfälle. Ihnen wird nachgesagt, sich in einer Welt, in der als „weiblich“ geltende Wertvorstellungen immer populärer und wichtiger werden, nur noch schwer zurechtzufinden. Klassisch „männliche Werte“ wie Rationalität, Ehrgeiz und das Streben nach Erfolg gelten heute als mega-out. „Diese Wertebeurteilung wird direkt auf Männer und Frauen übertragen. Wir müssen verhindern, dass auf Basis solcher Vorurteile neue Geschlechtergefängnisse errichtet werden.“ So Heitmann.
Das Problem am Internationalen Männertag ist für Heitmann der Fokus auf Gesundheitsthemen: „Man stelle sich vor, der Internationale Frauentag würde sich auf die Linderung von Menstruationsbeschwerden konzentrieren! Die meisten Frauen würden dies als herabwürdigend kritisieren – zu Recht!“ Das Sensibilisieren für Gesundheitsthemen wird heute zudem gerne politisch genutzt, um individuelle Entscheidungsfreiheiten als „unverantwortlich“ zu brandmarken. Gerade hier gelten therapeutische „Nudging“-Initiativen häufig als unproblematisch.
Anstatt sich also auf Probleme der Männergesundheit zu konzentrieren, wäre es viel spannender, am Männertag einmal genau die Werte hochzuhalten, die heute als „typisch männlich“ belächelt werden. „Lasst uns am Männertag eine Lanze brechen für Rationalität, Stärke und Leistungsstreben, aber nicht, weil das männliche, sondern, weil es menschliche Werte sind!“ Sagt Bodo Meinsen, BFT Vorsitzender. Und Matthias Heitmann ergänzt: „Heute ist es wichtig, sich nicht hinter Stereotypen zu verstecken und in Schubladen stecken zu lassen, sondern über sich und die typischen Rollenerwartungen hinauszuwachsen. Wir brauchen mehr Frauen und Männer mit Eiern!“
Der Verein Bürger für Freiheit und Toleranz e.V., kurz BFT, plädiert für mehr und bessere Information für mündige Bürger statt auf den „Schutz“ vor allen möglichen Gefahren. Im Vertrauen in den Menschen und seinen Fähigkeiten ganz im Sinne der Aufklärung. Der Verein setzt sich ein für das Entstehen einer neuen gesellschaftlichen Vertrauenskultur – denn sie ist das beste Gegengift gegen Unfreiheit und Intoleranz.

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